Endlich ist wieder Mittelalter in München. Mit meiner Lieblingsfreundin habe ich heute eine kleine Zeitreise angetreten und mich natürlich entsprechend herausgeputzt. Und endlich habe ich auch eine passende Kopfbedeckung gefunden: Einen wollweißen Leinenschleier. Ich finde, er steht mir ganz gut:
Ich habe aber noch mehr Beute gemacht:
Zwei wundervolle Handspindeln mit Tonwirtel. Beide relativ leicht, sodass ich nun endlich mal meine Bambusfasern sinnvoll verspinnen kann. Außerdem habe ich mir ein paar Trippen gekauft, damit ich auch bei schlechtem Wetter meine osmanischen Lederschuhe tragen kann. Und zu guterletzt habe ich mir noch eine sehr einfache Kappe in dunkelbraun gekauft. Da passen aber meine Haare nicht drunter, also müsste ich dann den Zopf unten rausgucken lassen - dazu sollte ich aber erst einmal schauen, ob sowas im Mittelalter überhaupt erlaubt war
Klar. So 100% "A" ist mein Aufzug ohnehin nicht, und
solange ich nicht am Lagerleben teilnehme sondern nur als Tourist dort
bin, ist das noch verschmerzbar.
Und ob ich wirklich so ganz authentisch Mittelaltergemäß unterwegs sein möchte, ist sowieso fraglich. Manchmal wünsch ich mir zwar eine Zeitmaschine, um zumindest mal für ein-zwei Tage ins Mittelalter zu reisen, aber ich denke, so sehr ich mich für die alten Handarbeitstechniken und das Leben im Mittelalter interessiere, gehöre ich doch in die heutige Zeit. Denn selbst wenn ich mein Laptop in der Zeitmaschine mitnehmen könnte, hätt ich davon noch lang kein Internet... Und ohne meine Schilddrüsentabletten würde es mir vermutlich auch sehr schnell sehr schlecht gehen... Also bleib ich wo ich bin und geb mich mit ein-zwei romantisch verklärten und modenifizierten Mittelaltermärkten im Jahr zufrieden
Und morgen geh ich nochmal hin
Ich denke auch das wir uns das Mittelalter oft schöner ausmalen wie es jemals war und wir würden uns eventuell schon nach 5 Minuten zurückwünschen ... und wenn da die Zeitmaschiene kaputt wäre .
Man denke nur mal daran das z.B. der Wein in Paris damals kein Genussmittel war sondern oft zum genießbbar machen des Wassers gebraucht wurde.
Das Unrat und Exkremente knöchelhoch in den "Straßen" vor sich hin wabberte und soweiter.
Nun gut das Träumen und die Romantik soll uns aber bleiben die will ich auch nicht kaputt reden/schreiben ... ich bin ja selbst so ein Träumer der oft auf "Reisen" geht.
Sei gegrüßt vom
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Querdenker passen oft nicht durch genormte Türen
Per Somnium
Aber ich denke, da gab es auch riesige Unterschiede zwischen Dörfern und Städten...
In ner Stadt hätt ich da nicht wohnen wollen...