Diese Geschichte ist dem Bereich "Fantasy" zuzuordnen. Einige der Elemente, insbesondere die Trancereise sind jedoch durchaus real. Vieles von dem, was die Protagonistin erlebt, ist so oder so ähnlich von vielen Menschen tatsächlich erlebt worden. Es handelt sich um einen Initiationsritus, einen symbolischen Akt des Sterbens und der Wiedergeburt, wie er in vielen Traditionen erlebt wird.
Für einen kurzen Moment brach der Mond ein Loch in die finstere Wolkendecke um die Welt in seinem fahlen Licht zu baden. Einen Herzschlag lang konnte man den Weg erahnen, der sich an die Felsen schmiegte.
Dort, wo er eine Biegung machte und aus dem Blickfeld verschwand, trat eine junge Frau hinter einem Felsen hervor, der die Sicht auf den Pfad versperrte. So weit man es im Mondschein erkennen konnte, war sie mittelgroß, etwas pummelig und hatte lange kastanienbraune Haare. Und sie war vollkommen nackt.
Sie hatte keine Angst, jedenfalls versuchte sie ganz fest, das zu glauben. Es war ihr verboten, ein Licht bei sich zu tragen, doch obwohl sie den Weg nicht sehen konnte, war ihr Gang sicher. Unzählige Male war sie ihn bereits gegangen und hätte selbst im Schlaf herauf gefunden, doch nie zuvor war sie allein hier gewesen und nie ohne eine Fackel. -Es sagte sich so leicht: etwas blind beherrschen,... Doch jetzt, wo es darauf ankam, war ihr wirklich etwas flau im Magen...