Welche Wollsüchtige kennt es nicht, dieses teils frohe, doch auch ein wenig wehmütige Gefühl wenn die letzte Masche abgekettet und der letzte Faden vernäht ist. Es ist ein Bisschen wie ein gutes Buch, auf dessen Ende man hingefiebert hat und das man aber doch nach dem Zuklappen schon zu vermissen beginnt...
Aber im Gegensatz zum Buch macht das fertige Maschenwerk auch hinterher noch Freude. Insofern verblasst das wehmütige Gefühl, eine vertraut gewordene Feierabendbeschäftigung nun nicht mehr zu haben, recht bald.
Ich gebe zu, diesmal war es wirklich mehr eine Qual, den Pulli fertig zu kriegen. Die Wolle kratzt wie ein Wildschwein und die letzten Wochen lag die Arbeit daran ohnehin fast komplett brach... Könnt Ihr Euch erinnern? Anfang Mai habe ich mit dem Pullover angefangen. Da war noch nicht einmal die ganze Wolle versponnen. Mittlerweile habe ich bestimmt gute anderthalb Kilo Wolle durchs Radl gejagt und nebenbei ja auch ein Bisschen gewebt, gehäkelt und sonstiges gewerkelt.
Umso erstaunlicher also, dass der Pullover nun endlich fertig ist. Und hier ist das gute Stück - leider lässt es sich mit Blitz nicht wirklich gut fotografieren, aber vielleicht gibt es mal irgendwann auch ein Tageslichtfoto...